Ergebnisse der GWB-Mitglieder- und Umfeldbefragung
Ergebnisse der GWB-Mitglieder- und Umfeldbefragung
Eine Umfrage aus dem Frühjahr vermittelt dem Verein und vor allem der öffentlichen Hand ein wichtiges Meinungsbild rund um die Zufriedenheit mit dem Abtei-Sportpark in Brauweiler
Es ist schon ein paar Tage her, dass wir eine GWB-Mitglieder- und Umfeldbefragung auf den Weg gebracht haben. Genauer gesagt: Bereits im April dieses Jahres baten wir alle Mitglieder ab 16 Jahren (aus Datenschutzgründen konnten jüngere Personen nicht teilnehmen) einen Fragebogen zu beantworten, der sich primär mit der Infrastruktur rund um unseren Abtei-Sportpark befasste. Hintergrund: Wir wollten mehr darüber erfahren, wie unsere Anlagen derzeit genutzt werden. Wir wollten wissen, wie Spieler, Eltern, Teams, Gegner oder Freunde des grün-weißen Fußballs zu uns kommen und wie sie einen Besuch bei uns empfinden. Woran hakt es aus ihrer Sicht und was sollte schnell besser werden? Nur mit dem Wissen dazu können wir versuchen, Dinge zu verbessern, mögliche Missstände bei der Stadt oder dem Land anzubringen und sie letztendlich zu beheben. Kurz: Durch die Berücksichtigung der Ergebnisse können wir Entscheidungen und Anträge besser an Eure Bedürfnisse und Wünsche anpassen, was letztendlich zu einer stärkeren und lebendigeren Vereinsgemeinschaft führen soll. Längst überfällig, dass wir Euch von den Ergebnissen berichten. Sorry, dass wir so lange dafür gebraucht haben – geht auf unsere Kappe.
338 Menschen aus dem GWB-Kosmos haben seinerzeit an der Befragung teilgenommen – eine tolle Quote. Das Teilnehmerfeld setzte sich wie gesagt aus Mitgliedern und Nutzern der Sportanlage zusammen – geografisch kamen fast alle aus dem Großraum Pulheim.
GWB ist und bleibt ein Verein für die Familie
Die Teilnehmerschaft: Zwei Drittel der Teilnehmer kam aus einem vierköpfigen Haushalt, was bereits das erste wenig überraschende Ergebnis beinhaltete: GWB ist ein Familienverein. Das ist für einen Verein, der sich vor allem über die Jugendarbeit definiert, nicht sonderlich ungewöhnlich, bleibt aber trotzdem festzuhalten, vor allem, wenn es um Investitionsentscheidungen rund um den Abtei-Sportpark an der Donatusstraße geht. Auf die Frage, welcher Abteilung im Verein sich die Befragten besonders verbunden fühlen, antworteten entsprechend 81%, dass dies die Jugendabteilung sei. 35% interessieren sich zudem für den Herren und Frauenfußball in Brauweiler (Mehrfachnennung war möglich).
„Grün-Weiß Brauweiler ist traditionell ein Verein, in dem sich Kinder und Jugendliche aus der Region zu Hause fühlen. Ein Großteil unserer mehr als 650 Mitglieder sind junge Menschen. Nicht zuletzt erfüllen wir also den gesellschaftlichen Auftrag, junge Menschen in ihrer sportlichen aber vor allem in ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten. Damit geht eine große Verantwortung einher. Um der gerecht zu werden, wünschen wir uns natürlich, an vielen Stellen unseres Sportplatzes deutlich bessere infrastrukturelle Bedingungen und werden auch nicht müde, diese an den entsprechenden Stellen einzufordern. Unsere Umfrage gibt uns wichtige Anhaltspunkte, wo unsere Mitglieder sowie unser direktes Umfeld Handlungsbedarf sehen“, so Hans Wirtz, erster Vorsitzender des Vereins.
Verkehrsknotenpunkt Abteisportpark
Was diejenigen, die an Trainings- oder Spieltagen an der Donatusstraße unterwegs sind, nicht überraschen dürfte, bestätigte unsere Umfrage: Der Abtei-Sportpark ist sehr hoch frequentiert. Mehr als zwei Drittel der Nutzer unseres Sportplatzes (71%) sind mehr als nur ein Mal pro Woche am Sportplatz. Was wir bei Ansicht unseres prallen Trainingsplans (30 Mannschaften) schon lange wussten, bestätigen die Zahlen: Der Abtei-Sportpark wird so häufig genutzt, wie kaum ein anderer Ort in Brauweiler und Umgebung. Und dieser wird hauptsächlich mit dem Auto angefahren. Satte 74% der Nutzer kommen mit ihrem Auto zum Platz. Nur 20% nutzen das Fahrrad und gerade mal verschwindend geringe 2% nehmen öffentliche Verkehrsmittel wahr. Die leicht rhetorische Frage in diesem Zusammenhang: Stehen an der Bezirkssportanlage, dessen Betrieb die Stadt Pulheim übernimmt, wirklich genügend Parkplätze zur Verfügung. Ist die Verkehrssituation sicher genug für den Jugendsport?
Wir wollten es von den Nutzern des Sportplatzes genauer wissen und haben deshalb genauer nachgefragt. Das Ergebnis war ein nachdrückliches: Es gab deutliche Kritik an der Verkehrssituation rund um die beiden Plätze, die ja durch eine Straße voneinander getrennt sind. Diese wird als schlecht geregelt, unübersichtlich, gefährlich und unsicher wahrgenommen. Genauer gesagt: 61% der Befragten halten den Straßenverkehr für schlecht geregelt. 65% finden den Verkehr zwischen Kunstrasen- und Naturrasenplatz unübersichtlich. 56% halten das Überqueren der Straße für bedenklich. 53% bemängeln, dass das Gebiet zu Abendstunden nicht genug ausgeleuchtet ist.
Kritik an unzureichenden Sanitäranlagen und Situation an uralten Umkleidekabinen
Ist die Unzufriedenheit mit der Verkehrssituation in der Mitgliedschaft schon groß, so ist die mit der direkten Infrastruktur auf dem Sportplatz vom Fußballplatz über die Sanitäranlagen bis hin zur in die Jahr(zehnt)e gekommene Umkleidekabine noch größer. Beispiel: Es geben 94% der Befragten an, dass ihnen vernünftige Umkleidekabinen wichtig seien. Allerdings sind gerade einmal 4% von ihnen mit der aktuellen Situation diesbezüglich zufrieden. Eine Einschätzung, die wir aus Vereinsseite so nur unterstützen und bestätigen können. Ähnlich sieht es mit den Sanitäranlagen aus. 94% finden diese wichtig, nur 5% sind mit der aktuellen Lösung zufrieden. Zur Erinnerung: An unserem Kunstrasenplatz sind derzeit zwei Toiletten im Betrieb, am Rasenplatz keine einzige (!). Diese Situation ist bei 30 Mannschaften natürlich schwer erträglich und letztlich Aufgabe einer städtischen Daseinsvorsorge.
Ähnlich deutlich ist das Meinungsbild zu den derzeit im Spielbetrieb befindlichen Sportplätzen. Zur Erinnerung: Der Kunstrasenplatz ist von den erwähnten 30 Mannschaften ganzjährig bespielbar, der Naturrasenplatz in der Regel nur von April bis November. Auch vor diesem Hintergrund zeigen die Zahlen dazu eine klare Kante von Seiten der Nutzer und Mitglieder: 97% finden die Situation rund um die Plätze wichtig, etwas mehr als ein Viertel (27%) sind mit der aktuellen Situation diesbezüglich zufrieden.
„Wir sind der größte Fußballverein im Rhein-Erft-Kreis und damit sicher ein sportliches Aushängeschild für die Region. Von den Bambini bis hin zu unseren Inklusionsmannschaften bieten wir vielen Menschen eine sportliche Heimat. Die Rahmenbedingungen können leider mit unserer Größe und Bedeutung nicht mithalten. Das thematisieren die Teilnehmenden an unserer Umfrage sehr zu Recht. Unsere Kabinen sowie die sanitären Anlagen sind weder zeitgemäß noch inklusionsgerecht. Das ist sehr schade und aus unserer Sicht ein klarer Auftrag an Stadt und Kreis“, so Lars Kohlhase, stellvertretender GWB-Jugendleiter.
Mehr als 90% der Befragten wünschen sich städtische Investitionen
Auch vor dem Hintergrund dieser Zahlen sind folgende Zahlen so etwas wie das Kernergebnis unserer Umfrage: 98% der Nutzer finden eine Investition in ein neues Funktionsgebäude sinnvoll. 93% halten sie für wichtig. Und auch, wenn es darum geht, wer eine solche Investition umsetzen soll, ist das Meinungsbild sehr klar: 86% sehen die Stadt in der Pflicht. 50% sehen auch den Rhein-Erft-Kreis am Zug. Ein Drittel würde zudem Zuschüsse des Landes begrüßen. Wir erinnern an dieser Stelle noch einmal an die Zusammensetzung der Teilnehmer an unserer Studie, die sich zu einem großen Anteil aus Pulheimer Bürgern zusammensetzte, die hier klar ihre Erwartungshaltung zum Ausdruck bringen. Davon unabhängig sind allerdings auch viele Mitglieder und Nutzer bereit, sich selbst für den Bau eines Gebäudes einzubringen. 87% würden den Verein unterstützen, wenn auch in erster Linie nicht durch finanzielle Aufwendungen, sondern durch die Mithilfe an kommunikativer Arbeit.
Votum: Brauweiler braucht Investitionen für eine angemessene Infrastruktur
Was bleibt nach der Auswertung unserer Umfrage? Was sind die zentralen Ergebnisse?
- Der Abtei-Sportpark ist einer der meist frequentierten Treffpunkte in Brauweiler und Umgebung. Fast drei Viertel der Nutzer fahren ihn mit dem Auto an, was den Sportplatz zu einem echten Verkehrsknotenpunkt in Brauweiler macht. Dafür reichen weder Parkplätze noch Anbindungsmöglichkeiten. Die Verkehrssituation ist aus Sicht der Befragten unsicher, unübersichtlich und teilweise gefährlich. Das ist in einem Verein, der ein Familienverein mit zahlreichen Jungen und Mädchen ist, schwer zu vermitteln und steht auch deshalb verständlicherweise in der Kritik der Befragten.
- Die Menschen, die ihre Kinder in Brauweiler zum Kinder- und Jugendsport schicken sowie erwachsene Sportler und Sportlerinnen äußern deutliche Kritik an der Infrastruktur rund um den Abtei-Sportpark. Die sanitären Anlagen genügen nicht den Anforderungen. Die Umkleidekabinen sind bei weitem nicht ausreichend – qualitativ wie quantitativ. Die Sportplätze reichen in der derzeitigen Zusammensetzung ebenfalls nur unzureichend einem Verein, der aktuell der größte Fußballverein im Rhein-Erft-Kreis ist und mit drei Inklusionsmannschaften auch in dieser Hinsicht eigentlich ein Aushängeschild in Pulheim und Umgebung sein sollte.